Anfang Jänner: Eine Hirschkuh im Winterwald. Das Winterhaar des Rotwildes ist fast doppelt so lang wie das Sommerhaar. Es bietet eine derart gute „Wärmedämmung“, dass Schnee darauf nicht schmilzt, wie man auf dem Foto auch sehen kann. Drei Haartypen bilden die Decke (Fell) des Rotwildes: die langen Leithaare, die Grannenhaare – sie stehen viel dichter und sind mit Luft gefüllt, um die Wärme zu isolieren – sowie die Wollhaare (Unterhaare), von denen das Rotwild nur wenig besitzt.1
Jetzt im Frühling findet sich am Wald- und Wiesenboden immer wieder Deckenhaar des Rotwildes. Der Frühjahrs-Haarwechsel hat begonnen. Das Winterhaar fällt oft büschelweise aus. An den Grannenhaaren auf dem Foto erkennt man, dass sich die Winterdecke grau bis graubraun präsentiert. Nach dem Haarwechsel, der spätestens bis Juni abgeschlossen sein wird, zeigt sich das Rotwild wieder in seiner namensgebenden roten bis rotbraunen Sommerdecke.2
Ein Rotwildrudel in der fortgeschrittenen Abenddämmerung. Für den Naturfotografen stellen die schlechten Lichtverhältnisse eine Herausforderung dar. Ohne Stativ und manuelles Fokussieren wären selbst diese stark verrauschten Fotos nicht möglich gewesen.
Letztes Restlicht für die Kameralinsen. Mit freiem Auge war das Rotwild bereits nicht mehr zu erkennen. Die äußerst sinnesstarken Tiere reagieren auf alles, was das Herannahen eines Feindes bedeuten könnte. In diesem Falle ein Knacken im Wald.
(1) Hubert Zeiler: Rotwild in den Bergen, Wien 2005, S. 60.
(2) Ebd. S. 60 f.