Später Vormittag, eine Gamsgeiß erscheint kurz auf einer kleinen Lichtung im vegetationsverhangenen Felsgelände.
Im Schatten einiger Büsche: der Gams-Nachwuchs. Neugierig lauschen zwei Gamskitze in die Richtung, aus der ein Geräusch zu vernehmen war. Gamsgeißen führen in der Regel ein Kitz. Das Scharwild (weibliches Wild und Jungtiere im Rudelverband) sucht im Sommer andere Gebiete als die Böcke auf. Die Kitze bilden innerhalb des Rudels gerne eigene Gruppen,1 die wie Kindergärten von verschiedenen Geißen betreut werden.
Auch ein Jahrling (Gämse im zweiten Lebensjahr) mit vielen Schmuckringen (keine Jahresringe) auf den Krickeln (Hörnern) hat sich hier eingestellt.
(1) Aukenthaler, Heinrich/Gerstgrasser, Lothar/Heidegger, Alfons/Raffl, Ulrike: Wild-Wissen. Lebensraum-Biologie-Jagd, Lernbuch für die Jägerprüfung und Praxis, Südtiroler Jagdverband (Hrsg.), Bozen 2009², S. 87 f.