Geschlossene Zapfen der Waldkiefer (Pinus sylvestris), auch Gemeine Kiefer, Weißkiefer, Rotföhre oder Forche genannt. Unter dem schmilzenden Schnee ist es feucht. Dadurch quellen die Unterseiten der Schuppen auf und die Zapfen schließen sich.
Bei trockener Witterung spreizen die Schuppen auseinander. Der Vorgang des Quellens und Entquellens durch Einfluss von Feuchtigkeit wird als hygroskopische Bewegung bezeichnet. Der Zweck: Die geflügelten Samen, die auf den Schuppen liegen, werden durch den Wind verbreitet, bei feuchter Witterung würde dieser sie nicht forttreiben. Zuhause kann man einen trockenen Zapfen für etwa zwei Stunden in Wasser legen und zusehen, wie er sich schließt.1 Auch die viel bekannte „Echte Rose von Jericho“ öffnet und schließt sich nach diesem Prinzip.
Die Rehgeiß, die sich am Waldboden zum Wiederkäuen niedergelassen hat, merkt auch ohne den Hinweis der geschlossenen Kiefernzapfen, dass gerade feuchte Witterung herrscht.
(1) Ewald Weber: Das kleine Buch der botanischen Wunder, München 2012, S. 66 f.