Im Biotop Castelfeder (Südtiroler Unterland) schlängelt eine Karbonarnatter (Hierophis carbonarius) am Boden dahin. Sie trägt auch den Namen Zornnatter. „Zornig“ wird sie aber lediglich, wenn man versucht, sie anzufassen. Um sich zu befreien, kann sie dann zubeißen, die Schlange ist jedoch ungiftig.
Geschmeidig bewegt sich das Reptil vorwärts. Die großen Kopfschuppen lassen erkennen, dass es sich um eine ungiftige Natter handelt.
Nattern haben im Gegensatz zu den Schlitzaugen der Vipern auch menschenähnlich runde Pupillen. Da Schlangen über keine Augenlieder verfügen können sie nicht blinzeln und ihr Blick wirkt eigenartig starr. Daher rührt auch der Aberglaube Schlangen könnten ihre Beute hypnotisieren.
„Was hat da an meinen Flaumeichen-Stamm geklopft?“, fragt sich ein Siebenschläfer (Glis glis) und sieht sicherheitshalber einmal nach. Der nachtaktive Bilch (Bilche = Familie der Ordnung der Nagetiere) lässt sich sonst bei Tageslicht nicht blicken. Vor der Schlange ist er hier oben jedenfalls sicher.
Auch ein Geschwisterchen ist neugierig geworden. Neugierig gucken die beiden Jungtiere aus ihrem herzförmigen „Wohnungstürloch“.