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Krampus beim Äsen

Herbststimmung im Dezember

Im Naturpark Trudner Horn präsentiert sich der Dezember gegenwärtig schneefrei. In der herbstlich anmutenden Landschaft bewegt sich ein schwarzer Fleck. Der dunkle Geselle erinnert an die Gestalten am Krampustag. Bei diesem „Teufel“ handelt es sich allerdings um einen harmlosen Vegetarier.

Gamsbock 10. Dezember

Ein etwa vier- bis fünfjähriger Gamsbock, zu erkennen am Pinsel (längere Haare am männl. Glied) und der deutlichen Hakelung (Krümmung) der Krickel (Hörner). Die verheilte Verletzung am rechten Lauscher (Ohr) verleiht dem Tier einen hohen Wiedererkennungswert. Die Brunft ist bereits großteils abgeklungen, im Genitalbereich und seitlich an der Bauchdecke ist jedoch noch der Brunftfleck zu erkennen. Hier sind die Deckenhaare feucht, da sich der Gamsbock durch Schütteln mit Urin „parfümiert“ hat.

Gamsbock mit Äsung

Gamswild kommt mit nährstoffarmer Äsung gut zurecht.

 

 




Rotwild auf Nahrungssuche

Lärchenwiesenäsung

Im Winter und solange noch Schnee liegt finden sich auf den Lärchenwiesen Fährten des Rotwildes, die von Baum zu Baum führen. Weshalb?

Flechtenäsung

Der Grund findet sich an der Borke der Lärchen: Baumflechten. Diese in Symbiose lebenden Zwitterwesen aus Pilzen und Algen besitzen einen beachtlichen Nährwert: 54 Prozent Wassergehalt, vergleichsweise gute Rohprotein-Werte und bei wenig Rohfaser, sehr viele Kohlenhydrate. Baumflechten sind auch wichtige Zeigerpflanzen für saubere Luft.1

Rotwildrudel

Ein Rotwildrudel beim Äsen. Im Hintergrund zwei beinahe einjährige Hirsche. Vorne von links, zwei weibliche Kälber vom Vorjahr und eine Hirschkuh.

(1) Hubert Zeiler: Rotwild in den Bergen, Wien 2005, S. 108 f.