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Zwei junge Raufbolde

Wiesenrand

Der letzte Augusttag ist angebrochen. Am Wiesenrand treten zwei Jährlingsböcke aus dem Unterholz. Ihr vertrauter Umgang miteinander lässt darauf schließen, dass es sich wohl um zwei Brüder handelt.

Jährlingsböcke spielen

Spielerisch werden die Kräfte ausgelotet. Darauf bedacht, sich nicht zu verletzen, kreuzen die beiden mit gesenkten Häuptern ihre Krickel (Geweihe) und versuchen, sich gegenseitig zurückzuschieben.

Jährlingsbock-Herbstfellwechsel

Einer ist stärker im Wildbret (mehr Fettreserven und körperlich größer) und am Träger (Hals) beginnt bereits der herbstliche Haarwechsel. Da dieser für den Körper einen Energieaufwand bedeutet ist der früh beginnende Haarwechsel ebenfalls ein Vitalitätszeichen.

schwächerer-Jährlingsbock

Der zweite Bock ist zierlicher gebaut. Mit jugendlich neugierigem Blick lauscht er dem Klickgeräusch des Kameraauslösers.




„Rehschreck“ am Morgen

Rehgeiß versteckt

Die Morgensonne steht schon hoch. Eine Rehgeiß sichert (prüft die Umgebung) am Waldrand. Eine Bewegung hat sie beunruhigt.

Reh schreckt

„Ok, etwas stimmt nicht, einmal schrecken und sehen was passiert.“ Das Schrecken ist ein bellender Warnlaut, den Reh- und Rotwild meist vor und zu Beginn der Flucht erzeugen, wenn sie eine Gefahr nicht klar erkannt haben.1

(1) Aukenthaler, Heinrich/Gerstgrasser, Lothar/Heidegger, Alfons/Raffl, Ulrike: Wild-Wissen. Lebensraum-Biologie-Jagd,Lernbuch für die Jägerprüfung und Praxis, Südtiroler Jagdverband (Hrsg.), Bozen 2009², S. 336.