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Schlaraffengrünland

Weißhorn

Das Weißhorn. Während auf den Bergen die Landschaft nur langsam ausapert …

Gamswild auf Frühlingswiese

… sind in tieferen Lagen die Wiesen bereits grün gefärbt. Das Gamswild verlässt nun häufig seinen felsigen Lebensraum für kulinarische Ausflüge auf den saftigen Wiesengrund.

Gamsgeiß äst liegend

Diese Gamsgeiß gönnt sich eine Ruhepause und speist, wie die alten Römer im Liegen. Nach der vegetationsarmen Winterzeit wächst ihr nun das frische Grün geradezu in den Äser (Maul). So kann man sich wohl das Schlaraffenland vorstellen.




Rotwild auf Nahrungssuche

Lärchenwiesenäsung

Im Winter und solange noch Schnee liegt finden sich auf den Lärchenwiesen Fährten des Rotwildes, die von Baum zu Baum führen. Weshalb?

Flechtenäsung

Der Grund findet sich an der Borke der Lärchen: Baumflechten. Diese in Symbiose lebenden Zwitterwesen aus Pilzen und Algen besitzen einen beachtlichen Nährwert: 54 Prozent Wassergehalt, vergleichsweise gute Rohprotein-Werte und bei wenig Rohfaser, sehr viele Kohlenhydrate. Baumflechten sind auch wichtige Zeigerpflanzen für saubere Luft.1

Rotwildrudel

Ein Rotwildrudel beim Äsen. Im Hintergrund zwei beinahe einjährige Hirsche. Vorne von links, zwei weibliche Kälber vom Vorjahr und eine Hirschkuh.

(1) Hubert Zeiler: Rotwild in den Bergen, Wien 2005, S. 108 f.




Rotwild im Winterwald

Hirschkuh im Winterwald

12:00 Uhr, eine Hirschkuh tritt aus dem Winterwald und äst (frisst) auf einer kleinen Lichtung. Innerhalb eines Tages wechseln sich beim Rotwild Aktivitäts- und Ruhezeiten ab. Nahrungsaufnahme und Verdauung bzw. Wiederkäuen geben einen bestimmten Grundrythmus vor, der sich mit den Jahreszeiten ändert. Rotwild zeigt täglich sechs bis acht Aktivitätsschübe. In stark beunruhigten Gebieten meist nur drei bis vier, dafür aber lang andauernde. Am meisten Bewegung findet in der Morgen und Abenddämmerung statt.1 In der winterlichen Ruhephase läuft der Stoffwechsel des Rotwildes auf Sparflamme und unnötige Bewegung und somit Energieverbrauch wird vermieden.

Hirschkuh und Kalb

Hirschkuh und Kalb.

Hirschkuh und Kalb

Charakteristisch für das Erkennen eines Alttieres ist das lange Haupt.

Hirschkuh im Winterwald

Eine Hirschkuh hat sich zum Wiederkäuen hingelegt. Das Wiederkäuen benötigt beinahe ebenso viel Zeit wie das Äsen.² Im Wald findet das Wild Ruhe und Deckung, auf dem ersten Foto ist das Tier nur äußerst schwer zu entdecken.

 

(1) Hubert Zeiler: Rotwild in den Bergen, Wien 2005, S. 211 f.

(2) Ebd.