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Ein besonderer Zauber

Hirschkuh

Eine Hirschkuh ist auf dem Rückwechsel in den Einstand (schutzbietende Rückzugsfläche) und äugt vom Waldrand noch einmal zurück auf die Äsungsfläche. Die behutsame, majestätisch wirkende Bewegung des scheuen Rotwildes verleiht dem Moment, bei seinem Anblick, stets einen besonderen Zauber.

Wolkenlandschaft

Ein besonderen Zauber umgibt auch die wildromantische Wolkenlandschaft.

 




Biotop Castelfeder – Natter und Siebenschläfer

Karbonarnatter

Im Biotop Castelfeder (Südtiroler Unterland) schlängelt eine Karbonarnatter (Hierophis carbonarius) am Boden dahin. Sie trägt auch den Namen Zornnatter. „Zornig“ wird sie aber lediglich, wenn man versucht, sie anzufassen. Um sich zu befreien, kann sie dann zubeißen, die Schlange ist jedoch ungiftig.

Karbonarnatter auf Flechten

Geschmeidig bewegt sich das Reptil vorwärts. Die großen Kopfschuppen lassen erkennen, dass es sich um eine ungiftige Natter handelt.

Natterkopf

Nattern haben im Gegensatz zu den Schlitzaugen der Vipern auch menschenähnlich runde Pupillen. Da Schlangen über keine Augenlieder verfügen können sie nicht blinzeln und ihr Blick wirkt eigenartig starr. Daher rührt auch der Aberglaube Schlangen könnten ihre Beute hypnotisieren.

Siebenschläfer

„Was hat da an meinen Flaumeichen-Stamm geklopft?“, fragt sich ein Siebenschläfer (Glis glis) und sieht sicherheitshalber einmal nach. Der nachtaktive Bilch (Bilche = Familie der Ordnung der Nagetiere) lässt sich sonst bei Tageslicht nicht blicken. Vor der Schlange ist er hier oben jedenfalls sicher.

Siebenschlaeferwohnung

Auch ein Geschwisterchen ist neugierig geworden. Neugierig gucken die beiden Jungtiere aus ihrem herzförmigen „Wohnungstürloch“.




Gamsbock und Jahrling in Morgensonne

Gamsbock und Jahrling

Im Licht der Morgensonne zeigt sich das Haupt eines jungen Gamsbockes sehr charaktervoll. Die Decke wirkt fahler und die Zügel (schwarze Backenstreifen) verwaschener (kontrastarmer), als sie es in Wahrheit sind. Ein Bockjahrling lässt sich im Vordergrund noch etwas die Decke (Fell) wärmen, bevor er hinter dem Bock in den schützenden Bestand einzieht.

Gamsbock im August

Am Abend tritt ein Gamsbock am oberen Rand eines Schlages aus. Das Licht ist durch leichte Nebelschwaden getrübt. Die Atmosphäre ist nun bereits sehr herbstlich.




Fuchs im Zahnwechsel

Fuchs im Zahnwechsel

Am Waldboden liegt ein Fuchsschädel. Wie beinahe alle Säugetiere, so durchlebt auch der Fuchs einen Zahnwechsel. Nach 5 bis 6 Monaten ist das Milchgebiss vollständig durch das Dauergebiss ersetzt.1 Bei diesem Exemplar ist zu erkennen, dass die beiden beinahe zierlichen „Milch-Fangzähne“ vor dem Tod des Tieres kurz vor dem Ausfallen standen. Gut sind die beiden wachsenden Fangzähne jeweils vor den Milchzähnen zu erkennen.

Steinpilz

Unweit des Schädels wächst ein Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis) aus dem Waldboden. Zersetzung und Wachstum, zwei Antonyme in Fotogestalt.

(1) Thomas A. M. Kaphegyi: Untersuchungen zum Sozialverhalten des Rotfuchses (Vulpes vulpes L.), Dissertation, Freiburg im Breisgau 2002, S. 16.




Ricke mit drei Kitzen

Der letzte Augusttag ist angebrochen. Im Morgenlicht zeigen sich vier Rehe. Die Besonderheit: Es handelt sich um dieselbe Familie: eine Ricke mit drei Kitzen. Normalerweise setzen (gebären) Rehgeißen ein, häufiger zwei Kitze. Drei Junge gilt schon als seltenere Plusvariante und zeugt von einem gesunden Rehbestand.

Geiß mit drei Kitzen

Ganz schön anstrengend für die Ricke hier immer den Überblick zu behalten. Nachdem der Ausreißer eingeholt ist, verlässt das Vierergespann die Äsungsfläche (Fläche zur Nahrungsaufnahme).

Geiß mit Kitzen beim Einziehen




Teichfrosch in wässriger Idylle

Teichidylle

Wir befinden uns im Biotop Castelfeder (Südtiroler Unterland) zwischen den Dörfern Montan, Auer und Neumarkt gelegen.

Teichfrosch

In einem seichten Weiher genießt ein Teichfrosch (Pelophylax esculentus) die Badewetteratmosphäre.




Jährlingshirsch im August

C-Hirsch

Ein Schmalspießer (Jährlingshirsch, Hirsch im 2. Lebensjahr) im Morgengrauen, am Rande einer Dickung. Sein Kopfschmuck ist noch im Bast (gut durchblutete Haut, unter der sich das neue Geweih bildet). Während ältere Rothirsche meist in der zweiten Juli-Hälfte und jüngere im August verfegen (Abstreifen der Basthaut an Sträuchern und Stämmchen)1 ist es für den einjährigen Hirsch erst Ende September bis Oktober soweit, die blanken Geweihspieße präsentieren zu können.2

Spießer im Bast

 

(1) Klaus Pohlmeyer: Wildkunde, in: Bruno Hespeler: Vor und nach der Jägerprüfung. München 201259 , S. 10-397, hier S. 42 f.
(2) Ebd., S. 53.




Gams und Rotwild im Naturpark Paneveggio – Pale di San Martino

Die Fotos dieses Beitrages habe ich in der Provinz Trient, im Naturpark „Paneveggio – Pale di San Martino“ aufgenommen. Das insgesamt 19.100 ha große Schutzgebiet zeichnet sich unter anderem durch großen Wildreichtum aus.

Gamsgeiß und Kitz

Ein sonniger Morgen am bewaldeten Nordhang über dem Forte-Buso-Stausee. Bei bestem Licht lässt sich eine junge Gamsgeiß mit ihrem Kitz (hinter der kleinen Fichte in der Bildmitte) fotografieren.

Gamskitz

Plötzlich wird das Kitz unruhig und spitzt die Lauscher (Ohren).

Gamskitz und Rotwild

Wenige Sekunden später zeigt sich der Grund: Rotwild, ein Alttier (ältere Hirschkuh), gefolgt von einem Schmaltier (Hirschkuh im zweiten Lebensjahr) brechen aus einem Jungwald und wechseln im Trab über die Lichtung. Was mag sie wohl aufgeschreckt haben, vielleicht ein Pilzesammler?

Tier und Schmaltier




Blattzeit im Stangenholz

Stangenholz-Rehbock

Rehbrunft. Um die Mittagszeit im Hochwald. Nachdem ich mit einem Blatter (Instrument zum Imitieren der Lautäußerungen einer Rehgeiß) einige Fieptöne (Kontaktlaute des Rehwildes) abgegeben habe, erscheint zwischen den hohen Fichtenstämmen ein Rehbock.

zweijähriger-Rehbock

Neugierig kommt er näher. Es handelt sich aufgrund der grazilen Gestalt, des hohen langen Trägers (Hals) und des kindlichen Gesichtsausdruckes höchstwahrscheinlich um einen etwa zweijährigen Bock.

Kleiner Eisvogel

Unweit des Rehbockes hat sich ein Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla) auf einem Farnblatt niedergelassen.




Spannungsvolle Atmosphäre

Rehgeiß in Wiese

Eine Spannung liegt in der Luft, unruhig äugt eine Rehgeiß am Wiesenrand umher. Der Grund: Rehbrunft. Die Paarungszeit der Rehe ist in vollem Gange.

Rotkelchen

Ein Zuschauer am Waldrand. Hell schimmert die Brust des Rotkelchens im Dämmerlicht.